Donnerstag, 1. Juli 2010

Eishockey: DEL im Chaos/ 3. Liga in der Wende

Eishockey Deutschland oder eher Eishockey in Deutschland, denn ein 'Eishockey-Deutschland' gibt es nicht mehr, jedenfalls nicht, was die Vereins- und Ligen-Politik betrifft. Die DEL hat mehrere Klagen vor Gericht am Hals, die Klagen stammen von den Frankfurt Lions, dem EHC München und den Kassel Huskies. Alle drei wollen in der höchsten deutschen Spielklasse weiter am Liga-Betrieb teilnehmen, doch die Lizenzauflagen hindern alle drei Vereine daran, in der DEL mitzumischen. Während der
EHC München 'nur' sportlicher Aufsteiger für die 1. Liga wäre und Kassel und Frankfurt im letzten Jahr in der DEL waren (Frankfurt schaffte es sogar auf Platz 2 am Ende der Saison und kam in den Playoffs bis in das Viertelfinale), verweigert die DEL jegliche Fortführung der Zusammenarbeit. Frankfurt habe über 3,4 Millionen Euro Schulden und Kassel sei Zahlungsunfähig. Nicht nur Kassel und Frankfurt haben ihre Schwierigkeiten in der DEL. Auch Köln, Krefeld, Berlin und Hamburg seien noch nicht Inhaber der DEL-Lizenz für die nächste Saison. Im schlechtesten Fall würde die DEL in der nächsten Saisons nur noch mit 10 Teams an den Start gehen. 
Die Frankfurt Lions haben noch bis Samstag Zeit sich für die neue Oberliga West zu entscheiden. Im Gegensatz zur DEL scheint es in der dritthöchsten Liga, der Oberliga besser zu laufen. Die Oberliga wird nun geteilt, nachdem sie 5 Jahre eingleisig lief. Viele Vereine mussten insolvenz anmelden oder waren zum Abstieg gezwungen, weil es für viele Vereine finanziell nicht möglich war weiterhin eingleisig zu spielen. Sollten die Frankfurt Lions sich für die Oberliga West entscheiden, hätten sie nicht nur eine Chance zum Wiederaufbau, sondern auch noch ein attraktives Derby gegen Bad Nauheim. Auch die anderen Vereine aus der Oberliga West sind dafür bekannt, dass sie immer einige Fans mitbringen. Mit Bad Nauheim, Herne, Essen, Duisburg, Ratingen, Hamm, Dortmund, Unna und Neuss wären sie in einer attraktiven Liga. Sollten sie sich gegen die Oberliga entscheiden und sollte es mit der DEL keine Einigung geben, würden die Frankfurt Lions im nächsten Jahr wohl in der Verbandsliga (Hessenliga) ganz von vorne Anfangen. 
Dem EHC München bleibt noch die Wahl in die 1. Österreichische Liga zu wechseln, oder aber weiterhin in der 2. Bundesliga zu bleiben. Kassel hat sich mit Hilfe vom Gericht in die DEL geschlichen, jedoch kann man auch davon ausgehen, das die DEL da weiterhin gegen angehen wird.
Die Manager der Deutschen Eishockey Liga (DEL) müssen sich langsam im klaren werden, dass sie den Eissport in Deutschland kaputt machen. Nicht nur der übertriebene Spielplan, mit bis zu 4 Spielen in der Woche; dass Jugendspieler nicht viele Chancen erhalten und viele Vereine Insolvenz anmelden müssen, sondern auch neu eingeführten Regeln und Bestimmungen innerhalb und außerhalb des Spiels machen den Eissport kaputt. Die Folge: Viele Zuschauer bleiben weg. Einen Zuschauerzuwachs gab es in der Saison 2009/2010 nur in Berlin. In Düsseldorf ist der Zuschauerschnitt noch weiter gesunken. Als die Düsseldorfer EG noch in der Brehmstrasse spielte, hatten die Düsseldorfer einen Zuschauerschnitt von (immer) über 8.500. Im Neugebauten ISS Dome (seit 2004) kommen die Düsseldorfer momentan nicht mehr über 6.000 Zuschauer (im Schnitt). Auch die Kölner Haie mussten einiges wegstecken. Von einem Zuschauerschnitt über 12.000 wurde in den vergangenen zwei Saisons ein Zuschauerschnitt von unter 9.000. 
Viele Eishockeyfans in Deutschland wollen einen einheitlichen Eishockeybund. Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) kontrolliert momentan nur die Regional- und Verbandsligen und die neu gegründete Oberliga West. Die DEL steht zwar offiziell unter dem DEB, jedoch sind die Konzepte des DEB nicht bei der DEL einsehbar.

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